Glossar

Das Glossar wurde im Rahmen der Projektarbeit des Seminarfachs »Geschichte« von SchülerInnen der Oberstufe des Johannes-Kepler-Gymnasium Lebach unter der Leitung von Dr. Eva Kell im Herbst 2022 für diese website des Volksbundes erstellt. Das Projekt stellt einen Zwischenstand dar, da die website ständig ergänzt wird.

Mitwirkende: Anna Appel (AA), Kevin Gawliczek (KG), Mathis Klein (MK), Antonia Köhler (AK), Noah Lauer (NL), Nils Wagner (NW) 

 

Courzon-Linie (NL)

Die Courzon-Linie ist die Grenze zwischen Polen und der damaligen UdSSR. Sie wurde in A und B aufgeteilt. Courzon – Linie A legte ab dem 8. Dezember 1919 die Grenze zwischen Polen und der UdSSR fest. Änderungen gab es 1920, als Polen im polnisch-sowjetischen Krieg zurückgeschlagen wurde und die Alliierten um Hilfe baten. Lord Courzon, nach dem diese Grenze benannt ist, übernahm die Übermittlung der Änderungen. 1939 gab es mit dem Hitler-Stalin Pakt eine weitere Änderung der Grenze, welche im Kern bis heute Bestand hat, jedoch 1951 kleine Korrekturen erhielt. Diese ist als Courzon-Linie B bekannt.

Quellen: www.deutscheundpolen.de/themen/keyword/courzon-linie.html

www.welt.de/geschichte/article204109100/Polens-Curzon-Linie-beschwor-kriege-und-millionenfaches-Leid.html

www.de-academic.com/dic.nsf/dewiki/288676

 

 

Deportation (MK)

Deportation ist die Verschleppung von Menschen in andere Länder oftmals auch als Zwangs-verschickung bezeichnet. Diese Deportation wurde vor allem im Osten Europas während des zweiten Weltkriegs durchgeführt und die Verschleppten mussten dann in Deutschland Zwangsarbeit leisten.

Quellen: www.duden.de/rechtschreibung/Deportation

Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Deportation

 

 

Displaced Persons (LHK)

Der Begriff »Displaced Persons« (DPs) wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs geprägt, um die Millionen von verschleppten oder deportierten Menschen zu bezeichnen, die sich nach der Befreiung durch die Alliierten außerhalb der Grenzen ihrer Heimatländer wiederfanden.

Bei Kriegsende befanden sich etwa 10,8 Millionen so genannte »Displaced Persons« in Deutschland: sowjetische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Flüchtlinge und befreite KZ-Insassen. Die Alliierten und internationale Hilfsorganisationen bemühten sich, den DP zu helfen und sie in ihre Heimatländer zurückzuführen.

Quelle: https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/begriffe/displaced-persons-dps www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/befreiung-und-besatzung/displaced-persons.html

 

 

European Recovery Program (NW)

Der European Recovery Program (ERP), auch Marshallplan genannt, war ein Wirtschaftsförderungs-programm der USA kurze Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Von 1948 bis 1952 gab es Hilfeleistungen, welche hauptsächlich aus Krediten, aber auch aus Rohstoffen, Lebensmitteln und Industriegütern bestand. Diese Hilfen entsprachen einem Wert von schätzungsweise 13,12 Milliarden Dollar, welche vergleichsweise heute einen Wert von 133,95 Milliarden Dollar haben. Diese Hilfeleistungen gingen hauptsächlich an westeuropäische Länder, wie die Kriegsgegner Österreich und Bundesrepublik Deutschland, aber auch an die Verbündeten der USA wie Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Luxembourg. Auch der Sowjetunion wurden Hilfen angeboten, diese lehnten sie allerdings ab und verboten auch allen unter ihrer Macht stehenden Ländern die Teilnahme. Der damalige US-Außenminister, George C. Marshall (Amtszeit 1947-1949) brachte das Projekt ins Rollen, welches so auch seinen Namen erhielt. Durch den großen Erfolg und dem darauffolgendem Wirtschaftsboom 1950 in Europa erhielt Marshall 1953 den Friedensnobelpreis.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan

 

 

Faschismus (NL)

Der Begriff Faschismus umfasst jegliche rechtsextremistischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Gedanken. Der Begriff hat seinen Ursprung in Italien, denn dort entstand eine Bewegung, deren Mitglieder sich selbst als Faschisten bezeichneten. Es soll die Überlegenheit des Bundes gegenüber dem Einzelnen ausdrücken. Durch den Einsatz von Gewalt und Terror übernahmen die Faschisten unter Mussolini die Macht. Der Faschismus in Italien diente den Nationalsozialisten als Vorlage, weshalb man heute auch von schwarzen und braunen Faschisten spricht. Bei beiden gilt das Ziel die Machtergreifung und die Herrschaft über die Gesellschaft. Das Muster des Faschismus fängt damit an, dass es immer einen Führer gibt. Außerdem ist es immer ein Einparteienstaat, bei welchem vermeintlich das Wohl der „Volksgesellschaft“ im Vordergrund steht, und das Recht des Einzelnen zurücksteht. Zudem spielt Gewalt immer eine große Rolle, da der unbedingte Wille der Macht notfalls auch mit Gewalt erreicht wird.

Quellen: www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17480/faschismus

www.kas.de/de/web/extremismus/rechtsextremismus/was-ist-faschismus

 

 

Garnison (NW)

Unter Garnison versteht man einen Ort, an welchem militärische Einheiten, Dienststellen, Einrichtungen und ähnliches dauerhaft untergebracht werden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Garnison

 

 

Gau (NW)

Unter dem Wort GAU versteht man die Eingliederung des politischen Territoriums in Bezirke während der NS-Zeit. Diese Bezirke unterlagen zugeteilten Gauleitern, welche die politische Gesamtordnung für ihr zugeteiltes Gebiet hatten.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gau

 

 

Ghetto (AK)

(heute): Als Ghetto wird auch ein armer Stadtteil bezeichnet, welcher in irgendeiner Weise von der Stadt abgetrennt ist.

(früher): Ein Ghetto entstand erstmals um 1516 und galt als ein abgetrenntes Wohnquartier, indem Jüdinnen und Juden leben mussten, um vor der restlichen Bevölkerung ausgeschlossen zu sein. Durch das Abschotten der jüdischen Bevölkerung kam es zur Segregation (Spaltung) der Gesellschaft, in der Juden stark diskriminiert wurden.

Quellen: www.lpb-bw.de/publikationen/ghettos/begriff.htm

https://detektor.fm/wissen/forschungsquartett-geschichte-des-ghettos

 

 

Hiesige (NL)

Das Wort »hiesig« bedeutet so viel wie »hier verbindlich«, »hierher gehörend«, hatte seinen Ursprung im 16. Jahrhundert und kam in der Kanzleisprache auf. Es verdrängte das Wort »hieig« und »hieisch«. Der Grund für die Verdrängung war wahrscheinlich die Ausspracheerleichterung, weshalb dann das Wort „hiesig“ entstanden ist. Man kann das Wort auf alles anwenden, denn es ist unabhängig von Person oder Sache.

Quellen: www.dwds.de/wb/hiesig

www.wortbedeutung.info/hiesig

 

 

Hitler- Stalin-Pakt (KG)

Der Hitler-Stalin-Pakt war ein vertragliches Bündnis zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion, das kurz vor dem Zweiten Weltkrieg am 23. August 1939 vom Außenminister des Deutschen Reiches, Joachim von Rippentrop, und dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare und Kommissar für Äußeres der Sowjetunion, Wjatscheslaw Molotow in Anwesenheit von Josef Stalin geschlossen wurde. Als Nichtangriffspakt legte der Pakt eine Nichtangriffsregelung zwischen beiden Ländern fest. Außerdem einigten sie sich Stalin und Hitler mit Hilfe eines geheimes Zusatzprotokolls über eine Neuordnung Osteuropa zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Der Pakt machte den Weg frei für den deutschen Überfall auf Polen am 01. September 1939. Besonders für die baltischen Staaten und die Länder Ostmitteleuropas markiert dieses Datum den Beginn einer Zwangsherrschaft der Sowjetunion, die erst in den Jahren 1989/1990 endete. Für Hitler-Deutschland war der Pakt nur ein temporärer, taktischer Schachzug auf dem Weg zum Weltkrieg. Der Sowjetunion ermöglichte dieser Vertrag die Ausdehnung nach Westen. Der deutsche Angriff auf die UdSSR am 22. Juni 1941 beendete das deutsch-sowjetische Bündnis.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt

 

 

Holocaust (AA)

Holocaust (griech. holókaustus = »vollständig verbrannt«) bezeichnet den nationalsozialistischen Völkermord an etwa sechs Millionen europäischen Juden (rund zwei Drittel der damals lebenden europäischen Juden) zwischen 1941 und 1945, während des zweiten Weltkriges und der nationalistischen Herrschaft. Der vom NS-Regime propagierte Antisemitismus führte zu dieser systematischen Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen. Man spricht vor allem im hebräischen auch von »Schoah« (»große Katastrophe«). Andere Synonyme für Holocaust sind bspw. »Endlösung«, »Ausrottung«, »Massenvernichtung« oder »Auslöschung«.

Quellen: www.duden.de/synonyme/Holocaust

www.wikipedia.org/wiki/Holocaust

www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320492/holocaust-schoa/

                

 

Honoratioren (AA)

Als Honoratioren (lat. Honoratiores = »die mehr als andere Geehrten«) bezeichnet man Personen in einem Dorf oder einer Kleinstadt, die einen höheren sozialen Status als andere haben. Dies zeichnete sich früher bspw. durch Berufe wie Lehrer, Arzt oder Richter aus. Sie erhielten großes Ansehen, was dazu führte, dass viele Honoratioren informellen Einfluss in der Politik oder Gesellschaft ausübten. Heute wird das Wort nur noch im Singular als „Honoratiore« für Menschen verwendet, die öffentliche oder Verwaltungsaufgaben ausüben. Synonym kann man für Honorationen auch »Personen von Stand«, »hochgestellte Persönlichkeiten« oder »Standespersonen« verwenden.

Quellen: www.fremdwort.de/suchen/synonym/honoratioren

https://educalingo.com/de/dic-de/honoratioren

 

 

Kaukasus (AK)

Der Kaukasus ist ein riesiges Gebirge zwischen Asien und Europa. Die Gebirgskette verläuft von Westnordwest nach Ostsüdost durch gebiete Russlands, Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Da die Siedlungsgebiete nicht klar eingeteilt waren entstanden auch im Kaukasus Kriege, bei denen deutsche Soldaten, wie Wilhelm Hell eingesetzt wurden. Dieser wurde in das Reservelazarett einge-liefert, nachdem er im Krieg an einem Virus erkrankte, welcher ihn 1944 letztendlich versterben ließ.

Quellen: www.alpenverein.de/bergsport/aktiv-sein/bergwissen/der-kaukasus_aid_38120.html

 

 

Kollaborateur (AA)

»Kollaboration« beschreibt die Zusammenarbeit mit einer feindlichen Person oder Gruppe. Zu Kriegszeiten versteht man dem negativ besetzten Begriff die Zusammenarbeit mit dem Kriegsgegner gegen die Interessen des eigenen Landes. Eine Person, die mit dem Feind kollaboriert (zusammenarbeitet) nennt man »Kollaborateur«. Der Begriff taucht häufig im Zusammenhang mit der NS-Zeit (1939–1945) auf. Die repatriierten Zwangs- und Sklavenarbeiter wurden in ihrer Heimat meist pauschal der Kollaboration mit Deutschland verdächtigt und zu Unrecht verurteilt.

Quellen: www.bpb.de/themen/nationasozialismus-zweiter-weltkrieg/ns-zwangsarbeit/222627/ueberblick-die-nationalsozialistische-zwangsarbeit/

https://de.wikipedia.org/wiki/Kollaboration

 

 

Lazarett (AK)

Ein Lazarett, auch »Militärkrankenhaus« genannt, war ein Krankenhaus, in welches kranke oder verletzte Soldaten eingeliefert wurden. Ein solches Lazarett wurde 1941 in der Lebacher Kaserne eingerichtet. Durch die hohe Zahl der Verletzten, musste das Krankenhausimmer immer wieder erweitert werden. Heute befindet sich darin das Johannes-Kepler-Gymnasium, das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.

Quellen: www.duden.de/rechtschreibung/Lazarett

 

 

Ministrant (KG)

Das Wort Ministrant stammt aus dem lateinischen Wort »ministrare« und bedeutet übersetzt »dienen«. Im Gottesdienst spielen die Ministranten eine besondere Rolle, indem sie dem Priester bei der heiligen Messe assistieren. Bevor sie den Altardienst nachgehen können, müssen sie häufig erst eine Art Ausbildung abschließen.

Quelle: https://st-anton-nuernberg.de/gemeindeleben/ministrantinnen

 

 

Oberprima (KG)

Oberprima ist die veraltete und heutzutage selten benutzte Bezeichnung für die neunte und letzte Klasse eines Gymnasiums und somit das Dreizehnte Jahr der schulischen Ausbildung.

Quelle: www.dwds.de/wb/Oberprima

 

 

Orthodoxes Christentum (AA)

Das orthodoxe Christentum ist die zweitgrößte christliche Konfession und beschreibt eine Gruppe von Christen bzw. Kirchen, die in ihrem Kirchenverständnis, ihre Lehre und ihrem Kult weitgehend übereinstimmen. Sie haben dementsprechend ein großes Gefühl von Zusammengehörigkeit und legen Wert auf die Einheit des Christentums. Die orthodoxen Christen betrachten sich selbst als die eine, ursprüngliche, katholische und apostolische Kirche, von der sich alle anderen Kirchen im Laufe der Zeit abgespalten haben. Um 1830 hat das orthodoxe Christentum etwa 34 Millionen Angehörige, was 1/6 der damaligen Christen und 3 % der Weltbevölkerung ausmachte. Entstanden ist das orthodoxe Christentum um 330 nach Christus, als Kaiser Konstantin die Stadt Byzanz (heute Istanbul) zur zweiten Hauptstadt des römischen Reichs neben Rom ernannte (zu seinen Ehren gab man ihr den Namen »Konstantinopel«). 

Quellen: https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/begriffe/orthodoxe

https://www.heiligenlexikon.de/glossar/Orthodoxekirche

https://www.galileo.tv/life/orthodoxes-christentum-was-bedeutet-das-eigentlich/

 

 

Publikation (NL)

Eine Publikation stellt eine Veröffentlichung eines Werkes und das Werk selbst dar. Der Ursprung des Wortes führt ins 16. Jahrhundert zurück. Das Wort wurde aus dem mittelfranzösischen „publication“ und dem spätlateinischen »puplicatio« zu Publikation oder Veröffentlichung abgeleitet. Jedoch hat das Wort heutzutage eine andere Bedeutung wie noch vor 80 Jahren, denn zu dieser Zeit konnte man nicht so einfach Werke veröffentlichen. Zu dieser Zeit waren Veröffentlichungen – insbesondere die Presse – ein Werkzeug, um die Menschen durch Propaganda zu manipulieren. Der Vorgang der Propaganda begann, als Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde. In der Regierungszeit Hitlers von 1933–1945 hatte die Presse eine ganz andere Funktion, denn es gab keinen öffentlichen Diskurs, keine Meinungsfreiheit und keine Debatten. Sie wurde von den Machthabern kontrolliert und gesteuert. 

Quellen: www.deutsche-digitale-bibliothek.de/ns-presse/#s1

www.dwds.de/wb/Publikation

 

 

RAD-Lager (MK)

Die RAD-Lager waren Unterbringungen für Arbeiter die im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes (RAD) tätig waren. Dieser Reichsarbeitsdienst kam ursprünglich aus Bulgarien und hatte die Hauptaufgabe die Arbeitslosenquote so gering wie möglich zu halten und die Wirtschaft des Landes anzukurbeln. Dazu wurden meist Jugendliche vor ihrem Wehrdienst eingezogen und zur Arbeit vor allem im Straßenbau verpflichtet.

Quellen: www.zukunft-braucht-erinnerung.de/der-reichsarbeitsdienst-rad/

https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsarbeitsdienstlager

 

 

Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA)

Das Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) war neben dem SS-Hauptamt und dem Hauptamt SD eines der drei ältesten SS-Hauptämter. Das »Rasseamt der SS« wurde bereits Ende Dezember 1931 gegründet und war zuständig für Rassenuntersuchungen und Ehegenehmigungen für Angehörige der SS. Später wurde es als »Rasse- und Siedlungsamt« bezeichnet und ab Januar 1935 als SS-Hauptamt geführt. Im Zusammenhang mit der Bildung des »Reichskommissariats für die Festigung deutschen Volkstums« und der Ausarbeitung des »Generalplans Ost« (Vertreibung der »rassisch unerwünschten« Einheimischen, Ansiedlung von Deutschen) übernahm es Aufgaben der Rassenselektion der Bevölkerungen der besetzten Gebiete sowie der Auswahl von Kandidaten für die geplante Ansiedlung entlassener SS-Angehöriger im Osten.

Quelle: www.wikipedia.org/wiki/SS-Hauptämter

 

 

Repatriierung (AA)

Repatriierung beschreibt zum einen die Rückholung von kranken oder verletzten Personen aus dem Ausland, aber auch das Rückführen von Flüchtlingen in ihr Heimatland bzw. einen Kriegs- und Zivilgefangenen in sein Heimatland zurückschicken und ihm damit seine Staatsangehörigkeit wieder zu verleihen. Nach dem Kriegsende wurden Sklaven- und Zwangsarbeiter befreit und als sogenannte »Displaced Persons« erneut in Lagern untergebracht. Diejenigen von ihnen, die vor dem Krieg auf polnischem Staatsgebiet lebten hatten die Wahl, ob sie in ihr Heimatland zurückkehren oder in Deutschland bleiben wollen. Alle, die vor dem Krieg in der Sowjetunion lebten wurden jedoch ohne Mitbestimmungsrecht »repatriiert« (in die Sowjetunion zurückgebracht) und wurden dort der Zusammenarbeit mit Deutschland verdächtigt, diskriminiert und teilweise zu jahrelanger Zwangsarbeit in sowjetischen Lagern verurteilt. 

Quellen: www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/geschichte/displacedp/index.html

www.de.wiktionary.org/wiki/Repatriierung

 

 

Rote Armee (NL) 

Die Rote Armee, die auch Rote Arbeiter- und Bauernarmee genannt wurde, war die Bezeichnung für das Heer der Sowjetunion. Sie umfasste Bodentruppen und die Luftstreitkräfte und trat 1918 in Kraft, aber vorerst als Freiwilligenarmee ohne Rangabzeichen. Als am 29. Mai 1918 die Wehrpflicht eingeführt wurde, wurde die Rote Armee von einer Freiwilligen Armee zu einer Wehrpflichtarmee. Zur Zeit des deutschen Angriffs im Juni 1941 umfasste die Rote Armee ca. 1,5 Millionen Mann. Der Krieg gegen Deutschland wird als »Großer Vaterländischer Krieg« bezeichnet kostete etwa sieben bis zehn Millionen Männer das Leben. Während des Krieges wurden zwischen 15 und 20 Millionen Männer eingezogen. Nach dem Sieg über Deutschland 1945 stieg das Ansehen und der politische Einfluss der Roten Armee in der Sowjetunion stark an, weshalb die Rote Armee von einer revolutionären Miliz zu einer regulären Armee eines souveränen Staates anstieg und 1946 in Sowjetische Armee umbenannt wurde. 

Quellen: www.chotzen.de/bibliothek/glossar/rote-armee

www.ndr.de/geschichte/chronologie/kriegsende/April-1945-Die -Rote-Armee-dringt-in-den-Nordosten-vor.russenkriegsende100.html

 

 

TBC-Baracke (AK)

Tuberkulose (TBC) ist eine Krankheit, bei der Bakterien vor allem die Lunge angreifen und schwere Erkrankungen zur Folge haben können. Die Übertragung geschieht direkt von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen in der Luft. Heutzutage ist Tuberkulose nur noch wenig verbreitet, da sich die Lebensumstände drastisch verbessert haben. In Kriegszeiten war dies allerdings nicht der Fall und viele Soldaten mussten sterben, da sie keine Behandlung im Krieg bekommen konnten. Für die erkrankten Soldaten wurden dann sogenannte »TBC-Baracken« eingerichtet.

Quelle: www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/tuberkulose/

 

 

United Nations Relief and Rehabilitation Administration – UNRRA (KG)

UNRRA heißt zu Deutsch »Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen« und war eine Hilfsorganisation, welche bereits im Laufe des Zweiten Weltkriegs am 9. November 1943 von den USA, der Sowjetunion, Großbritannien und China gegründet worden ist (nach Kriegsende wurde die Organisation von der UNO übernommen). Ihre Aufgabe bestand darin, der Militäradministration bei der Repatriierung von »Displaced Persons« zu unterstützen. 

Quelle: www.lernort-lebach.de/orte/unrra-lager

 

 

Volksdeutsche

Als »Volksdeutsche« wurden (überwiegend in der Zeit des Nationalsozialismus) Personen bezeichnet, die außerhalb Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – insbesondere in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa – lebten, eine fremde Staatsangehörigkeit besaßen und sich aufgrund von Abstammung, »Rasse«, Sprache und/oder Kultur bzw. Brauchtum als Angehörige des »deutschen Volkes« betrachteten oder als solche betrachtet wurden. Der – ebenfalls »völkisch«-nationalsozialistisch konnotierte – Terminus »Auslandsdeutsche« dagegen bezeichnete deutsche Staatsangehörige, die im Ausland lebten.

Quelle: https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/begriffe/volksdeutsche

 

 

Waffen-SS

Im Nationalsozialismus verbreitete die so genannte »Schutzstaffel« (kurz: SS) Angst und Schrecken. Gegründet 1923 als Leibgarde Adolf Hitlers, stieg die SS unter Heinrich Himmler zur mächtigsten Organisation im nationalsozialistischen Regime auf. Die SS war für die Geheimdienste verantwortlich und kommandierte die Polizei. Zu den Gräueltaten der SS, die sich selbst als Elitetruppe sah, gehörten unter anderem die Ermordung von Millionen Menschen in den Konzentrationslagern und zahlreiche Kriegsverbrechen.

Quelle: www.planet-wissen.de/geschichte/nationalsozialismus/die_ss/index.html

 

 

Wehrmacht

Den kommenden Krieg im Blick, begann der NS-Staat bereits 1933 ein gewaltiges Aufrüstungsprogramm – ab 1935 unter offenem Bruch des Versailler Vertrages. Die Friedensstärke des Heeres wuchs innerhalb von sechs Jahren um mehr als das Siebenfache, diejenige der Marine um das Fünffache. Bei Kriegsbeginn verfügte die Wehrmacht schließlich über 4,5 Millionen Soldaten. Hervorgegangen aus der Reichswehr der Weimarer Republik, trugen die Streitkräfte des national-sozialistischen Deutschland seit dem 15. März 1935 den Namen Wehrmacht. Mit ihren drei Teilen Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe wurde die Wehrmacht zum wichtigsten Instrument von Hitlers Eroberungs-politik während des Zweiten Weltkrieges.

Quelle: https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/der-zweite-weltkrieg/199406/die-wehrmacht-struktur-entwicklung-einsatz/

 

 

Westwall (NW)

Der Westwall war ein von Adolf Hitler geplantes militärisches Verteidigungssystem, welches aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren bestand. Er verlief von Kleve an der niederländischen Grenze in Richtung Süden bis Grenzach-Wyhlen an der Schweizer Grenze. Der Bau startete 1938 und wurde 1940 fertiggestellt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Westwall

 

 

Woiwodschaften (AK)

»Woiwodschaften« sind polnische Regierungsbezirke. Vergleichbar sind diese mit den Bundesländern in Deutschland. Früher besaß Polen 49 Woiwodschaften, heute sind es nur noch 16. Auch der »Landkreis Deutsch Krone«, in dem der deutsche Soldat Alfred Klemm geboren wurde, lag bis 1945 noch in Westpreußen, heute befindet er sich in den Woiwodschaften Westpommern und Großpolen.

Quellen: www.polish-online.com/polen/politik/wojewodschaften.php

www.staypoland.com/de/poland/woiwodschaften/

 

rezensionen

»Lernort Lebach« ist der Name der Internetseite zu dem Kooperationsprojekt des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., des historischen Vereins und der Lebacher Gymnasien. Verantwortlich für den Inhalt der Website ist Lilian Heinen-Krusche. Die einzelnen Artikel und Berichte die auf der Website aufgeführt sind stammen von unterschiedlichen Autoren. Die Internetseite thematisiert die nationalsozialistische Herrschaft im 2. Weltkrieg, genauer gesagt beschäftigt sie sich mit den Zeitzeugen und den zahlreichen Opfern und Sklaven- bzw. Zwangsar-beitern jener Zeit. Ziel der website ist es, zu verhindern, dass dieses Thema und die vielen Opfer in Vergessenheit geraten.

 

Der Aufbau der website hat viele positive Aspekte. Die Gliederung der verschiedenen Themen ist übersichtlich gestaltet, da alle Punkte jeweils geordnete Unterkategorien besitzen. Die Ansicht an sich ist sehr geordnet, man findet sich auf der Website gut zurecht und kann schnell themen-orientiert recherchieren. Die einzelnen Themen und Unterkategorien erhalten jeweils umfangreiche Erklärungen, sodass detailliertes Wissen erlangt werden kann. Durch die vielen Personenbeispiele, in denen deren Leben und Tod nacherzählt wird, geht die Anonymität der Opfer verloren und man bekommet einen deutlich näheren, persönlicheren Bezug zum Thema. Es wird schon nach wenigen Momenten der intensiven Auseinandersetzung mit der website deutlich, dass hier großen Wert auf die Ehrung und die Erhaltung der Erinnerung an die vielen Verstorbenen gelegt wird. Ich habe schnell einen emotionalen Bezug zum Thema aufgebaut, da die Gesichter der Opfer nun Namen tragen und eine Geschichte zu erzählen haben. Fotos und Dokumente helfen bei der Visualisierung der damaligen Umstände. „Lernort Lebach“ hat sichtlich Mühe in die Suche nach genau solchen Visuali-sierungen gesteckt, denn auf der Seite sind zahlreiche Listen, Fotos oder Dokumente aufzufinden. Ein persönliches Highlight, was sonst nur sehr selten vor allem bei historischen Themen aufzufinden ist, sind die Interviews/Gespräche mit Zeitzeugen, die auf der Seite vorzufinden sind. Die Interviews bieten exklusive Informationen und erzählen Geschehnisse aus einer Perspektive wie es keine sonstigen Medien tun könnten. Zudem zeigen sie die Mühe, die in die Erstellung der website gesteckt wurde, um jede Einzelheit zu erhalten (allein das Ausfindig machen der Zeitzeugen kann sehr viel Aufwand und Zeit beanspruchen). Was beim aufmerksamen Durchlesen der website auffällt ist, dass sich des Öfteren kleine Tippfehler einschleichen. Hier wäre ein eventuelles Korrekturlesen eine gute Lösung, allerdings schränken die Fehler den Lesefluss in keiner Weise ein, da es meist lediglich um Buchstabendreher o.ä. handelt. Beim Öffnen der website erscheint eine Einführung/Vorstellung des Themas und der zuständigen Personen. Hier wird auch erneut auf die Wichtigkeit der Thematik hingewiesen. An dieser Stelle würde ich mir wünschen, dass das Thema NS-Diktatur noch einmal ganz grob erklärt wird, sodass auch jüngere Personen oder jene die sich damit noch nicht auskennen einen kleinen Überblick über das Thema bekommen. Außerdem hätte man den genauen Zusammen-hang zur Stadt Lebach nochmal herausheben können. Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass es sogar Diagramme o. ä. gibt, wie die Organisationsstruktur der NSDAP oder die Positionen der Wehrmacht erklären. So kann man das Wissen vertiefen und das Verständnis über die behandelten Themen nochmals erweitern. Durch die Nennung von genauen Standorten an denen Schicksals-schläge passierten, wirkt das Thema nahezu greifbar. Wenn ich mich nun in Lebach befinde und an den Orten vorbeikomme, erinnere ich mich stets an die Geschehnisse. Das Ziel der Ersteller der website wurde also in meinem Fall definitiv erreicht. 

Insgesamt lässt sich sagen, dass ich von »Lernort Lebach« sehr positiv überrascht bin. Sowohl was den Auffbau betrifft als auch vor allem inhaltlich hat mich die website überzeugt. Die intensive Arbeit, die in die Sammlung all dieser Inhalte gesteckt wurde, hat sich gelohnt, da ich somit einen emotionalen 

Bezug dazu herstellen konnte und die Problematik der damaligen Zeit nun deutlich präsenter in meinen Gedanken ist. Der Schreibstil ist so ausgerichtet, dass trotz des vielen Textes das Lesen zu keinem Zeitpunkt ermüdend oder langweilig ist, man möchte dauerhaft wissen wie es weitergeht. Kleine Aspekte wie die o. g. Tippfehler werden durch viele positive Aspekte mehr als ausgeglichen. Die website ist in jeder Hinsicht gelungen und verdient mehr Ansehen.

Rezension von Anna Appel, 7. Dezember 2022

 

 

 

 

Im Rahmen des Seminarfachs »Zweiter Weltkrieg in Lebach« haben wir uns ausführlich mit dem »Lernort Lebach« auseinandergesetzt. Dies ist eine Webseite, welche erstellt wurde, um vor allem jüngere Menschen einen Einblick in das Leben der Zwangsarbeiter zu verschaffen, damit die Geschichte unserer Schule, des Johannes-Kepler-Gymnasiums, nicht in Vergessenheit gerät. Beteiligt an dem Projekt waren viele Menschen, wie der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der historische Verein Lebach und auch die Gymnasien in Lebach. Verantwortlich für den Inhalt der Internetseite sind Lilian Heinen-Krusche, Frau Dr. Eva Kell, Hildegard Bayer, Klaus Altmeyer und viele mehr.

In den vergangenen Wochen hatten wir die Möglichkeit uns mit dem »Lernort Lebach« vertraut zu machen. Die Seite bietet eine Vielfalt an Bildern, Originaldokumenten und lehrreichen Texten. Sie ist gegliedert in fünf Kategorien: Schicksale, Orte, Zeitzeugen, Kriegsgräberstätte und Lernort Lebach. Diese Einteilungen besitzen wiederum Unterkategorien mit detaillierter Gliederung. Es werden die Schicksale einzelner Zwangsarbeiter, Kriegsopfer und deutscher Soldaten geschildert.

Bei dem Layout hätte ich eine Suchleiste in die webseite als hilfreich empfunden, damit die Besucher die Möglichkeit haben einzelne Begriffe einzutippen, um einen entsprechenden Text auf der Seite zu finden. Der Zugang zu einzelnen Artikeln oder Bilder wäre einfacher zu finden, ohne jede Kategorie durchsuchen zu müssen. Auf diese Weise spart man sich Zeit und kann sich im Unterricht auf einzelne Themengebiete fokussieren. 

Die inhaltliche Gestaltung ist sehr lehrreich und verständlich. Ich habe meiner 12-jährigen Schwester einige Artikel gezeigt und es war einfach für sie Zusammenhänge zu erkennen und den historischen Hintergrund zu verstehen. Alles wurde gut erklärt und Geschehnisse ausführlich dargelegt. Außerdem werden auf der Webseite interessante Projekte zum Erkunden und Lernen über die Kriegsgräberstätte vorgestellt. Es wurden an dem Eingangsbereich des Friedhofs verschiedene QR-Codes angebracht mit historischen Quellen und Biografien der dort Ruhenden. Dies ist eine gute Möglichkeit, um vor allem jüngere Generationen zu animieren sich mit der Geschichte ihres Landes auseinanderzusetzen. Der Zugang durch die QR-Codes und damit durch das Einbringen der modernen, jugendnahen Medien machen den Zugang zum Projekt einfach. Die Projekte selbst regen die Jugendlichen an, sich mit dem Inhalt kritisch auseinander zu setzen und zu hinterfragen.

Als positiv empfand ich außerdem das konstante Verwenden von Bildmaterial. Unter der Kategorie Bombenopfer beispielsweise findet man erschreckende schwarz-weiß Aufnahmen von einem zerstörten Haus in der Jabacher Straße vom 14. Februar 1945. Dies ist so schockierend, da in der Jabacher Straße heute wieder viele Häuser stehen. Auch unsere Schule befindet sich in der Nähe dieser Straße und es ist deshalb schwer vorstellbar, dass dies nicht immer der Fall war. Hierfür sind Bilder hilfreich, um die Umstände der damaligen Zeit zu schildern und veranschaulichen. Dadurch kann sich der Beobachter vollkommen in die Zeit hineinversetzen. Außerdem lernen wir mit Bildern sehr viel besser. Bilder bleiben in unserem Gedächtnis, mit Bildern können wir uns Dinge vorstellen, Bilder lösen bei uns Emotionen aus und hinterlassen deshalb einen viel größeren Eindruck als ein geschriebener Text. Natürlich ist auch dieser wichtig, um die Zusammenhänge zu erklären und Hintergründe zu verdeutlichen.

Zusammenfassend betrachtet ist der »Lernort Lebach« eine gelungene Webseite, welche gerne durch neue Informationen und Projekte erweitert werden sollte. Sie ist ein wichtiger Baustein in der 

Erinnerungsarbeit, damit sich solche schrecklichen Zeiten nicht mehr wiederholen. Auch wurde auf dieser Webseite die Möglichkeit genutzt den verstorbenen Opfern zu gedenken.

Das Ziel, die Bedeutung und Folgen von Krieg näherzubringen, ist vollkommen gelungen. Die Seite könnte als Hilfsmittel im Geschichtsunterricht eingesetzt werden, um den Jugendlichen die Geschehnisse der Vergangenheit zu visualisieren, das Interesse zu wecken und das Vergessen zu vermeiden.

Rezension von Antonia Köhler, 27. November 2022