Rasse- und Siedlungshauptamt

Heiratsgesuch des SS Obersturmführers

Ernst Schützeck

Name: Schützeck, Ernst

Dienstgrad: SS Obersturmführer

Einheit II SS »Deutschland«

Mitgliedsnummer Partei: 1650331

Mitgliedsnummer SS: 54414

Geboren am 16.12.1901

in Neuhof, Kreis Heidenburg

Land Deutschland

Glaubensbekenntnis: Gottgläubig

Beruf SS Obersturmführer

Führerschein für Motorrad und PKW, Reichssportabzeichen, Reiterabzeichen, SS Sportabzeichen, Grundschein für Lebensrettung

Freikorps: freiwillige Fernsprech Abteilung

Reichswehr 2. Komp., 1PR Nachrichten Abteilung

Letzter Dienstgrad  Wachtmeister

Personenstand Ledig

Antrag bei Behörde: Landesfinanzamt München

Name des leibl. Vaters: Schützeck Julius,

Beruf Hauptlehrer, außer Dienst 

Name Mutter: Schützeck Anna

Großvater väterlich: Schützeck Johann, Beruf Lehrer

Großmutter väterlich: Burg Luise gest. an Altersschwäche

Großvater mütterlich: Schützeck Jakob, Beruf Bauer, gest. an Altersschwäche

Großmutter mütterlich : Brzezinski, Maria, gest. an Lungenentzündung

 

Lebenslauf Schützeck, Ernst

Am 16. Dezember 1901 wurde ich Ernst Friedrich Schützeck in Nauhof, Kreis Heidenburg, Ostpreussen als ältester Sohn des Hauptlehrers Julius Schützeck und seiner Ehefrau Anna, geb. ??? geboren. Bis zum 12. Lebensjahr besuchte ich die Volksschule in Nauhof um dann die Oberrealschule in Allenstein aufzusuchen. Diese Lehranstalt verließ ich im Jahr 1919 mit der Reife für Obersekunda. Im Januar 1919 meldete ich mich freiwillig zur freiwilligen Fernsprechabteilung 20 in Allenstein. Mit einer kurzen Unterbrechung war ich dann bis zum 9. Mai 1931 Soldat. An diesem Tag wurde ich von meinem letzten Truppenteil der 2. Kompanie 1.(pr) Nachrichtenabteilung nach Ablauf der zwölfjährigen Dienstverpflichtung als Wachtmeister entlassen. Während meiner Dienstzeitlegte ich die Abschlussprüfung 2 an der Heeresfachschule für Verwaltung und Wirtschaft ab und besuchte außerdem die Verwaltungsakademie während 5 Semester. Nach meiner Tätigkeit bei mehreren Behörden wurde ich für die mittlere, gehobene Beamtenlaufbahn von der Provinzialverwaltung in Münster/ Westfalen einberufen. Hier war ich als Beamter bis zum Mai 1935 tätig. In die Partei und die Schutzstaffel bin ich im Februar 1933 eingetreten und zwar beim 18 SS Stettin Königsberg. Beruflich musste ich dann nach Münster in Westfalen und habe dort als Ausbildungsführer bei SS Abschnitt XVII ehrenamtlich Dienst getan. Im Mai 1935 wurde ich vom I-/SS2 Hamburg als Führer in der V.Tr. angefordert und erhielt dort den ersten Sturm. Im Februar 1936 wurde ich zu II/SS 1 versetzt. Seit diesem Monat führe ich den siebten Sturm. Ich lebe in geordneten Verhältnissen und beabsichtige im Herbst dieses Jahres nach Erhalt der Genehmigung meiner Vorgesetzten zu heiraten.

Krankenkartei/Personenkartei

Ernst Friedrich SCHÜTZECK

geb. 16. Dezember 1901 in Neuhof – Kreis Neidenburg (Ostpreußen), heute Polen (Woiwodschaft Ermland-Masuren)

gef. 17. November 1944 bei Lebach

 

Dienstgrad: SS-Standartenführer

(Der SS-Standartenführer war ein Führerrang der Schutzstaffel (SS) der Dienstgrade der Stabsoffiziere, der im militärischen Ranggefüge mit einem Oberst vergleichbar war. In der Waffen-SS befehligten Standartenführer üblicherweise ein Regiment.)

 

Einsatz in folgenden Truppenteilen: 

Leibstandarte SS Adolf Hitler 

17. SS-Panzergrenadier-Division »Götz von Berlichingen«

 

Einsätze und Verwundungen:

Frühjahr 1940 Einsatz an der Westfront, WORMHOUT/NORDFRANKREICH, in der Nähe von DÜNKIRCHEN

Truppenteil: Leibstandarte SS Adolf Hitler

28. Mai 1940 Brustdurchschuss/Lungendurchschuss durch Infanterie Geschoss

29. Mai 1940 Feldlazarett 1/592 in HARDINGHEN/Nordfrankreich

31. Mai 1940 Feldlazarett 623 in MONTREUIL/Nordfrankreich

07. Juni 1940 Verlegung mit Sonderzug ins Deutsche Reich nach KREFELD, Lazarett Maria Hilf

22. Juli 1940 Reservelazarett HÜTZEL, Kreis Soltau 

09. Oktober 1940 dienstfähig entlassen

 

Am 28. Mai 1940 kam es auf einem Bauernhof in der Nähe von WORMHOUT zu einem der schwersten SS-Kriegsverbrechen an der Westfront. Am Nachmittag wurden etwa achtzig britische Soldaten gefangen genommen. Sie gehörten zur  Nachhut der 48th (South Midland) Division, die in der Schlacht von Dünkirchen den Rückzug sichern sollten. Nachdem sie von der Waffen-SS eingeholt und gefangen genommen worden waren, wurden sie in eine Scheune in der Nähe von Wormhout gesperrt. Dann flogen Handgranaten in das innere der Scheune. »Raus, raus«, brüllten die SS-Wächter. In Fünferreihen mussten sich die Überleben-den zur Exekution vor der Scheune aufbauen. Gewehrsalven streckten sie nieder. Als einige sich weigerten, die Scheune zu verlassen, und andere zu fliehen versuchten, eröffneten die Deutschen das Feuer auf den Rest der Gefangenen, bis sich keiner mehr regte. Nur 16 Soldaten überlebten das Massaker. 

SCHÜTZECK hat das Bataillon beim Angriff geführt, wurde aber, nachdem er von einer Granate verletzt worden war, am Nachmittag des 28. Mai 1940 gegen 16 Uhr von SS-Hauptsturmführer Wilhelm MOHNKE abgelöst. Das Massaker, daran bestehen kaum Zweifel, ereignete sich danach, so dass Mohnke zum Zeitpunkt der Tat die Kommandogewalt hatte und insofern verantwortlich war. Mohnke saß zehn Jahre in sowjetischer Haft. Man konnte ihm das Kriegsverbrechen nie nachweisen. Keiner der Verantwortlichen wurden je zur Rechenschaft gezogen.

Quelle: Spiegel-Artikel 1994

 

Frühjahr 1943 Einsatz an der Ostfront, CHARKOW (SOWJETUNION, heute CHARKIW – UKRAINE)

Truppenteil: Leibstandarte SS Adolf Hitler

10. Juli 1943 Schusswunde linker Knöchel bei BELGOROD, 80 km vor CHARKOW

12. Juli 1943 SS-Lazarett CHARKOW

19. Juli 1943 Reservelazarett I LUBLIN (POLEN)

02. August 1943 Verlegung SS-Lazarett II, WIEN XVIII (ÖSTERREICH)

31. August 1943 dienstfähig entlassen

 

Frühjahr 1944 Einsatz in POLEN

Truppenteil: Stab SS-Panzergrenadier-Regiment 22

Regimentskommandeur des SS-Panzergrenadier-Regiment 22

10. April 1944 Durchschuss linker Oberarm und Hand durch feindliches Flugzeug in KROSNO (SÜDPOLEN)

13. April 1944 Verlegung SS-Kriegslazarett KRAKAU (POLEN) 

Wann dienstfähig entlassen, unbekannt

 

Herbst 1944 Einsatz in FRANKREICH, Metz (LOTHRINGEN) und im Saargebiet

Truppenteil: 17. SS-Panzergrenadier-Division »Götz von Berlichingen«

Regimentskommandeur des SS-Panzergrenadier-Regiment 38

17. November 1944 Kopfverletzung durch Granatsplitter mit Todesfolge 

Quellen: Zentrale Personenkarteien, Bundesarchiv, Militärarchiv, Lexikon-der-Wehrmacht – Lazarette

 

SCHÜTZECK war nachweislich in beiden SS-Truppenteilen eingesetzt und als Regimentskommandeur wahrscheinlich auch an Kriegsverbrechen beteiligt.